Hannover (dpa) Das Topthema «Webciety» auf der CeBIT 2009 hat ein
Gesicht: Sascha Lobo, 33 Jahre alt, Irokesenschnitt und Schnurrbart. Die
IT-Messe in Hannover will mit dem Kunstwort aus den Begriffen «Web» and
«Society» abbilden, wie das Internet die Gesellschaft
verändert.Aktienpreise beiAktienpreiseStock pricesName Letzte
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ein Blogger und Unternehmer aus Berlin, ist in Deutschland ein perfekter
Botschafter für das Motto. Doch ein Maskottchen - wie er sich selbst nennt
- macht noch keinen Trend: Trotz seiner unterhaltsamen Auftritte fällt die
Bilanz zur Halbzeit der CeBIT gemischt aus.Auf das Schwerpunktthema
Internet kam Messe-Vorstand Ernst Raue bei einer Reise durch das
diesjährige CeBIT-Partnerland Kalifornien. Geschäftsprozesse werden immer
häufiger übers Web abgewickelt, beobachtete er im «gelobten Land» der
IT-Industrie. Damit passten auch Internet-Unternehmen, die bislang andere
Foren gesucht haben, immer besser zur CeBIT. Nebenbei, so das Kalkül der
Organisatoren, sollte die wachsende Branche der schrumpfenden Messe neue
Impulse geben.Schicke Internet-Anwendungen lassen sich aber schlecht an
einem herkömmlichen Stand zeigen - deswegen ließen sich die Veranstalter
etwas einfallen, um auch kleine Web-Unternehmen anzulocken. Im
«Webciety»-Bereich bauten sie wabenförmige Stände auf. Ausgerüstet mit
Beamer und Empfangstheke, können die Aussteller auf einem großen Bildschirm
zeigen, was sie im Netz anbieten. Der Preis ist für einen Messestand
konkurrenzlos günstig: Knapp 10 000 Euro.Die großen Erwartungen, die noch
vor einigen Monaten kursierten, kann die CeBIT-«Webciety» aber nicht
erfüllen. Raue wollte etwa Facebook-Chef Mark Zuckerberg nach Hannover
holen, doch der blieb lieber im sonnigen Kalifornien - und stellte von dort
aus während der CeBIT eine grundlegende Neugestaltung des Online-Netzwerks
vor.Auch andere Internet-Firmen wie Xing oder Google schicken allenfalls
Redner fürs Vortragsprogramm. Für die meisten Besucher sind die
Aushängeschilder des Internet somit unsichtbar. Dennoch wiegelt Raue ab:
«Wir sind im Gespräch mit denen.» Eine klassische Messe sei aber etwa für
den Suchmaschinen-Giganten Google eine «fremde Welt».Auch die
Buchungszahlen lassen nicht gerade auf einen großen Trend schließen. Im
«Webciety»-Bereich sind nur 24 Mini-Stände belegt, in der gesamten
Messehalle 6, die für Internet-Themen reserviert ist, kommen immerhin 130
Aussteller zusammen. Ob die Zurückhaltung an der Krise oder am Konzept der
Messe liegt, ist allerdings schwierig zu sagen. «Angesichts der schwierigen
konjunkturellen Lage haben wir ein tolles Ergebnis erzielt», sagt
Messesprecher Hartwig von Saß.Doch der Erfolg lässt sich nicht nur an Namen
und Zahlen messen. Denn die meisten Aussteller sind nach den ersten Tagen
zufrieden bis begeistert. «Meine Stimme ist rauh, weil ich so viele
Gespräche führe», sagt etwa Torsten Appel von Impossible Software, einem
Hersteller von Lösungen für Web-Videos. Er lobt die gute Organisation und
Vermarktung. «Im nächsten Jahr ist der Bereich doppelt so groß», ist er
sicher. «Wir würden wiederkommen», sagt auch Christoph Hammer von i-d
media, einem Anbieter von Auswertungs-Software, die nach Trends im Web 2.0
fahndet.Die Deutsche Messe will das Thema im kommenden Jahr wieder
aufgreifen. «Wir haben einen Stein ins Wasser geworfen, mal sehen, was für
Kreise er zieht», sagt Raue. «Die Messe muss sich noch weiter in Richtung
Internet-Unternehmen bewegen», ist Messesprecher von Saß klar.
Thursday, March 5, 2009
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